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KAB Diözesanverband Münster

Berthold Vilbusch

Berthold Vilbusch: Gedanken eine Stimme geben

Oelde. „Texte in Reimform“ nennt Berthold Vilbusch das, was andere seine „Gedichte“ nennen. Nein, ein Dichter sei er nicht, wehrt der 60-jährige Maschinenbautechniker aus Oelde ab. Aber er schreibe. Und wie er das tut. Schreiben bedeute für ihn, „meinen Gedanken eine Stimme zu geben“. Es gehe ihm darum, Gefühle, Träume und Wünsche, seine Fantasien und Zukunftspläne in passende Worte und in Sätze zu packen. Wenn diese Texte dann auch andere „berühren, treffen, aufwecken, zum Nachdenken und Handeln anregen“, so Vielbusch, dann freut das ihn besonders. Was er am Schreiben schätze? „Schreiben kann man überall“, sagt er.

Berthold Vilbusch ist Vater und Ehemann, stellvertretender KAB-Bezirksvorsitzender und ist gern und viel mit dem Fahrrad unterwegs. In seinem Alltag findet er die Anregungen und Themen für seine Texte. „Auf der Straße, beim Reisen, auf dem Weg zur Arbeit, beim Fahrradfahren, aus der Zeitung, aus eigenem Erleben heraus“, zählt er auf. Alles kann eine Schreib-Anregung für Vilbusch sein.

Seine ersten Gedichte hat er als Kind geschrieben. „Das war aber nur eine sehr kurze Phase“, lacht er. Er habe erst 2010 wieder angefangen, erinnert er sich, „als ich meine Frau Heike kennenlernte“. Der erste Text war ein Text über Veränderung. Das Wissen um stetige Veränderung und Wandel sind prägend für viele seiner Texte.

Heute ist das Schreiben ein Teil von ihm geworden, diesem großen Mann mit dem grauweißen Dreitagebart, der sich an der See zuhause fühlt wie auch in seinem westfälischen Oelde. Vilbusch schreibt zuhause und unterwegs, zu jeder Tages- und Nachtzeit. Fällt ihm ein Wort, ein Satzstück, ein Vers, ein Bild ein, tippt er es in sein Handy. Dort ruht vieles, bis er Zeit findet, die Versatzstücke am PC zusammenzusetzen, Formulierungen auszutauschen, zu reimen und zu korrigieren. Einen Teil seiner Werke veröffentlicht Vilbusch – er verschenkt Texte, trägt sie auf offenen Bühnen und bei Seminarbenden vor, schreibt für die KAB Advents-Impulse oder für die monatlich erscheinenden Mutmach-Impulse der KAB Hamm-Münster-Warendorf. Manchmal sucht er passende Bilder zu seinen Reimtexten und Geschichten – mal das sich zurückziehende Meer am Abend, mal der Rosenbusch aus dem heimatlichen Garten.

Der KAB-Mann ist ein Schreiber aus dem Herzen und aus Überzeugung. Geschichten zu erzählen – sei es in Versen oder als Anekdoten – lenkt die Aufmerksamkeit anders als ein Sachtext. Mit der künstlerischen Form des Schreibens könne er tiefer aufmerksam machen, was Menschen letztlich verbindet, nämlich, so Vilbusch, „dass der Mensch zur Veränderung, zum Handeln, zur Liebe, zum Leben und zum Sterben geboren ist“. Viele seiner Texte seien deshalb ernst, sagt er. Hin und wieder selbstironisch und selbstkritisch, selten einfach nur lustig. Das liegt ihm nicht. Ebenso wenig wie „Auftragsarbeiten“ - Glückwunschtexte oder Texte mit festgelegtem Thema. Das fiele ihm wirklich schwer.

Als ein guter Freund aus seinem KAB-Verein ihn bat, sich mit einem Text zum Kuss des Judas am Stromberger Ostergarten zu beteiligen, wollte er erst ablehnen. „Ich hatte einfach keine Schreibidee“, sagt er und wenn er das so sagt, so lakonisch, dann sieht man dabei unwillkürlich ein weißes Blatt vor sich. Ein Blatt, das leer bleibt und bedrückt. Dann habe er, erzählt er weiter, es als Herausforderung begriffen und ergriffen. Vilbusch blieb dran, schrieb und strich durch, experimentierte mit Anfängen, Zugängen und Worten und schließlich war er zu seiner eigenen Überraschung „über das Ergebnis selbst begeistert“.

Wer schreibt, seine Texte loslässt, veröffentlicht oder vorträgt, braucht Mut. Vilbusch hat diesen Mut. Er mag es, wenn andere seine Texte lesen oder hören, wenn etwas in Bewegung gerät. Die stillen Sekunden nach dem letzten gesprochenen Wort auf offener Bühne, der Beifall der Zuhörenden und die Gespräche in den Pausen und danach. Die Reaktionen inspirieren ihn. Berthold Vilbusch nutzt auch die sozialen Medien, um seine Gedanken weiterzugeben. Die Kommentare der Leser*innen geben ihm Stoffe für neue Texte in Reimform. Und hin und wieder nennt Vilbusch das Ergebnis dann auch „ein Gedicht“.

Ende vor Anfang

Grauer Himmel, dunkle Wolken,
Wochenende, Langeweile.
Trübe Stimmung, Kalte Straßen,
Frust schreibt sich in jede Zeile.

Liebeskummer, Ungewissheit,
Übelkeit und Angst vor Morgen,
Leerer Kopf und, Magenschmerzen,
ausgelaugt und Zukunftssorgen,

plagen dich und zehren dich aus.
Rütteln wild an deinen Füßen.
Du suchst irgendwo nach Halt.
Ahnungslosigkeit lässt grüßen.

Du suchst verzweifelt in den Träumen
doch du fühlst dich trotzdem kalt  
Zwischen blühend grünen Bäumen,
einen Ausweg aus dem Wald.

Manchmal enden dunkle Pfade
auf einer Wiese voller Licht.
Es entsteht ein neuer Anfang,
wenn auch nur für ein Gedicht.

© Berthold Vilbusch


Hier finden Sie weitere Texte von Berthold Vilbusch:
www.kab-muenster.de/themen/mutmach-impulse

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