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KAB Diözesanverband Münster

Jetzt Online: Pflege braucht flächendeckende und faire Tarifverträge.

Haltern am See. Dass viele der rund 1,9 Millionen Arbeitnehmer*innen im Pflege- und Gesundheitsbereich von „Schicht-Hopping“, viel Wochenendarbeit und den körperlichen Belastungen unter großem Zeitdruck aufgrund der Personalknappheit durch die gnadenlose Ökonomisierung des Gesundheitssystems völlig überlastet sind, ist erstmal nichts Neues; seit der Corona-Pandemie ist jedoch unübersehbar, wie krank das ganze System wirklich ist.

Erneut digital statt real

Rund 50 Teilnehmende nahmen am zweiten Teil der digitalen Veranstaltungsreihe „(Un-)Würdige Arbeit“ teil - einer Kooperation von KönzgenHaus, Halterner Forum für Demokratie, Respekt und Vielfalt, KAB Diözesanverband Münster und KAB Bezirksverband Recklinghausen.

Wie komplex das Thema der Pflege tatsächlich ist, zeichnete sich schon in der Vielfalt der Referent*innen und Einzelthemen ab. Dafür herrschte bei vielen Fragen erstaunlich viel Einigkeit; so sprach sich auch Ulrich Christofczik als Vertreter der Arbeitgeber*innenseite für eine bessere Organisierung der Arbeitnehmenden und flächendeckende Tarife aus. In einem flächendeckenden und fairen Tarifvertrag für alle, inklusive der Kirchen, sah ein Großteil der Teilnehmenden die Lösung vieler Probleme. Uneinigkeit bestand allerdings in der Frage, ob der dritte Weg der Kirchen eine grundsätzliche Klärung der Probleme verhindere.

KAB bietet auch Rechtshilfe.

Aus den Ausführungen von Hans-Werner Quasten der „Initiative Respekt“ bezüglich der Lebensrealitäten von rund 500.000 Wanderarbeiter*innen und Pflege-Schwarzarbeit erwuchs die Forderung - „Wo Appelle nichts mehr nutzen, muss geklagt werden!“ Das bekräftigte auch ver.di-Gewerkschaftssekretärin Marion Schäfer. Dabei sei allerdings Rechtshilfe notwendig – wie sie beispielsweise die KAB bereits mit Kontaktstellen in Münster, Dülmen und Wesel und mit Fachkräften anbietet.

„Mitarbeiter*innen in Pflege und Kirche klagen nicht – die jammern nur!“

Neben der von allen geforderten Kräftebündelung durch die bessere Organisation von Gewerkschaften und Mitarbeiter*innenvertretungen müsse neben allen richtigen Appellen an höhere Ebenen und die gesamte Politik zuallererst auch die lokale Ebene und die konkrete Einrichtung mit den leibhaftigen Vorgesetzten in die Pflicht genommen werden, so ein Einwurf aus der Zuhörerschaft. Hier wäre es schon ein Riesenerfolg, wenn bestehende Tarifverträge inklusive Pausenregelungen und geltender Arbeitsbedingungen eingehalten würden. So würden die heute mehrfach positiv erwähnten Pflegekammern zwar richtige Wege weisen – es brauche eine echte Unternehmensmitbestimmung.

Erleben Sie den zweiten Teil unser Veranstaltungsreihe hier noch einmal mit:
https://www.youtube.com/watch?v=iOh5wL7NSmo


Text: pd KönzgenHaus, Haltern am See

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