Gronau-Epe/Borken. Wer in die Rente mit der Grundsicherung im Alter oder einer Rente in der Nähe der Armutsgrenze startet, der wird bis zu seinem Lebensende dieses nicht mehr verändern können. Dies ist eine der Erkenntnisse aus der KAB-Bezirksversammlung zum Thema „Prekäre Arbeit schafft Altersarmut“ in Gronau-Epe. Die 40 Teilnehmenden informierten sich über die aktuelle Situation in der Stadt Gronau und im Land und diskutierten mögliche Schritte gegen die Altersarmut. Außerdem zeichnete die KAB die „Tafel Gronau e.V.“ aus Gronau für ihr herausragendes ehrenamtliches Engagement aus.
Lucia Schneiders-Adams, Referentin des KAB-Grundsatzreferates, erläuterte die Alterssicherung in Deutschland und machte mit Zahlen deutlich, dass Altersarmut ein steigendes Problem ist und vor allem alleinerziehende Frauen davon betroffen sind.
Der Bürgermeister von Gronau, Rainer Doetkotte, stellte die Situation in Gronau vor und welche Anstrengungen die Stadt mit Blick auf Bildung und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf unternimmt. Er berichtete von der Scham älterer Menschen ihren Bedarf in Richtung Grundsicherung im Alter prüfen zu lassen und so ihren Anspruch auf finanzielle Unterstützung oft nicht in Anspruch nehmen.
Aber was bedeutet es konkret, mit dem Geld nicht durch den Monat zu kommen?
Angela Rost, zweite Vorsitzende der „Tafel Gronau e.V.“ berichtete aus über 10 Jahren Engagement in Gronau und dass viele Menschen mit der Tafel älter geworden sind. Einigen unserer älteren Menschen bringen wir auch die Lebensmittel auch nach Hause. Sie bestätigte aus ihrer Erfahrung, dass Armut vor allem ein weibliches Gesicht hat.
Würdigung ehrenamtlichen Engagements
In jedem Jahr zeichnet der KAB-Bezirksverband Borken eine Person oder eine Gruppe für herausragendes ehrenamtliches Engagement aus. In diesem Jahr übergab der Sprecher des KAB-Bezirksleitungsteam Borken Norbert Uhling eine Spende von 500,- Euro an Angela Rost und würdigte damit das besondere Engagement der Tafel in Gronau. „Wir sind davon überzeugt, das bürgerschaftliches Engagement und ehrenamtliche Tätigkeit immer weniger öffentlich wahrgenommen und anerkannt wird. Insbesondere das Engagement der Tafeln in diesen Zeiten ist bei weitem keine Selbstverständlichkeit. Diese Tätigkeit fordert neben Zeit auch viel persönlichen und uneigennützigen Einsatz. Wir bedanken uns dafür!“, so Norbert Uhling.
Text: KAB Bezirksverband Borken
Foto: Ulrike Klorer
20.03.2023
