Säule der Sozialen Marktwirtschaft gerät ins Wanken
„Den Minilöhnen durch fehlende Tarifverträge folgen später Minirenten und Armut“, betont KAB-Bundesvorsitzender Andreas Luttmer-Bensmann!“ Wer Tarifflucht betreibe, mache den Staat zum Reparaturbetrieb. Von Arbeitgeberseite hat der Vorsitzende des Bundes katholischer Unternehmer (BKU), Prof. Dr. Ulrich Hemel vor dem „Dahinschmelzen der Tarifbindung“ gewarnt. „Die wichtige Sozialpartnerschaft von Arbeitgebern und Arbeitnehmern als eine tragende Säule der Sozialen Marktwirtschaft gerät ins Wanken, die uns über Jahrzehnte sozialen Frieden beschert hat“. Der BKU-Chef sieht in der Tarifbindung eine wesentliche Voraussetzung für fairen Wettbewerb.
Aufträge nur an tarifzahlende Unternehmen
Die Tarifbindung ist eine wichtige Voraussetzung auch für eine geschlechtergerechte Bezahlung“, betont Maria Terbeck von der Katholischen Frauengemeinschaft. „Die Bezahlung nach Tarifmerkmalen schaffe die notwendige Transparenz“. Werner Schniedermann, Sprecher der Kolpinginitiative „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“, fordert, endlich die Umsetzung der Wahlprogramme und Koalitionsbeschlüsse voranzutreiben.
Die katholischen Verbände erwarten von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil mit der Erklärung von Münster zur Lohngerechtigkeit“ das angekündigte Bundestariftreugesetz umzusetzen, damit die „Vergabe von Aufträgen der öffentlichen Hand nur noch an tarifzahlende Unternehmen erfolgt“.
