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KAB Diözesanverband Münster

Zu viele Schlupflöcher in der Fleischindustrie.

Dorsten. Auf Einladung der KAB Seliger Nikolaus Groß in Dorsten diskutierte der bekannte Pfarrer Peter Kossen aus Lengerich mit den Teilnehmenden über die Arbeits- und Lebensbedingungen der Beschäftigten in der Fleischindustrie. Der katholische Sozialpfarrer berichtete sehr anschaulich über systematische Ausbeutung, krankmachende Arbeitsbedingungen und unmenschliche Wohnsituationen der überwiegend osteuropäischen Arbeiterinnen und Arbeiter. „400 Euro für eine Matratze in einem schimmeligen Schlafraum ist keine Seltenheit“, so Peter Kossen.

Die nach der Corona-Krise von der Politik herbeigeführten Verbesserungen wie das Verbot von Leiharbeit und Werkverträgen in der Fleischindustrie, trifft nur die unmittelbar direkt in der Fleischverarbeitung beschäftigten Menschen. Nicht aber die Randbereiche wie zum Beispiel Ausstallung und Reinigung. Insgesamt gäbe es noch viel zu viele Schlupflöcher und viel zu wenig Kontrollen durch die zuständigen Behörden, war das Fazit von Peter Kossen. Er wies auch darauf hin, dass es nach wie vor prekäre Beschäftigung auch in anderen Bereichen wie der Logistikbranche gibt.

Auch die eigene Kirche blieb nicht verschont. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren der Meinung, dass auch die Kirche als Arbeitgeber viele Defizite zum Beispiel fehlendes Streikrecht aufarbeiten muss.
Einigkeit bestand auch darüber, dass die KAB mit ihrem Schwerpunktthema „Wertvoll arbeiten! Menschenwürdig, statt prekär“ einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen Debatte über inhumane Arbeits- und Lebensbedingungen liefert. Wobei eine stärkere Zuwendung zu Arbeitsmigrantinnen und Migranten wünschenswert wäre.

Nach 2 Stunden intensivem Austausch dankte Vorstandsmitglied Klaus Schakulat dem Referenten und überreichte ihm ein schwarzes Sparschwein, gefüttert mit einer kleinen Vereinsspende für den von Peter Kossen gegründeten Verein „Würde und Gerechtigkeit e.V.“

Text: Klaus Schakulat
Foto: Georg Greiwe
12.09.2022

Pfarrer Peter Kossen (2. v. re.) berichtete über Ausbeutung, krankmachende Arbeitsbedingungen und unmenschliche Wohnsituationen der überwiegend osteuropäischen Arbeiterinnen und Arbeiter in der Fleischindustrie.

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