Oelde-Sünninghausen. Drastisch aber deutlich formulierte Sozialpfarrer Peter Kossen in Oelde seine Antwort auf die Frage, was man gegen menschenunwürdige Arbeitsverhältnisse tun müsse: „Wir müssen den Dreck in unserer Mitte benennen.“
Über vierzig Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten die Möglichkeit, sich bei einem Diskussionsabend mit Pfarrer Peter Kossen aus Lengerich und Dr. Michaels Schäfers von der KAB Deutschlands über prekäre Arbeit hierzulande zu informieren.
Peter Kossen, Pfarrer und Vorsitzender der Aktion Würde und Gerechtigkeit erzählte aus den Begegnungen mit Arbeitern in Fleischfabriken, von osteuropäischen LKW-Fahrern und Frauen, die zur Prostitution gezwungen werden. Er sprach von "Menschen, die keiner mehr ansieht" und vom "Unrecht, das da ist, wo wir sind".
Michael Schäfers, Grundsatzreferent der KAB Deutschlands zählte die vielen Möglichkeiten auf Arbeitsrechte, so Schäfers, "legal auszuhebeln". Dieses sei, so der KAB-Referent, „in unserem Staat legal, aber nicht legitim".
Nach den Impulsen von Kossen und Schäfers diskutierten die Teilnehmer*innen in Tischgruppen, wie Einzelne und Gruppen vor Ort, gegen die menschenverachtende Praxis von Unternehmen etwas unternehmen könnten. Genannt wurde die Forderung nach einem, Bewertungssystem, das nach festgelegten Kriterien (etwa der Gemeinwohlökonomie-Matrix) Unternehmen beurteilt.
Eingeladen hatte der Arbeitskreis (AK) Arbeit und Soziales des KAB Bezirks Hamm-Münster-Warendorf. Die beiden Moderatorinnen Marlies Jägering und Kordula Kollek unterstützten Ideen wie Foto- und Sozialreportagen vor Ort, um ausbeuterische Arbeit vor Ort sichtbar zu machen. Sie versichterten den Zuhörer*innen, mit der KAB, so Kollek, „am Thema dranzu bleiben“.
Text/Foto: Wolfgang Kollek
"Wir müssen den Dreck in unserer Mitte benennen."
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