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KAB Diözesanverband Münster

Ostern weckt in uns das Leben. Ein Ostergruß.

Ein leeres Grab, drei Frauen in Erschrecken und Angst – der „Ostermorgen“ beginnt nicht wirklich freudig. Das sieht der Engel beim Grab und das sieht Gott. Gott tut das, was am dringlichsten ist – er nimmt den Frauen die Furcht: „Fürchtet euch nicht! Ich weiß ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten. Er ist nicht mehr hier, denn er ist auferstanden ...“ So erzählt die Bibel, so liest man es beim Evangelisten Matthäus.
So beginnt der Ostermorgen.

„Fürchtet euch nicht! Ich weiß, ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten.
Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht euch den Ort an, wo er lag!
Dann geht schnell zu seinen Jüngern und sagt ihnen: Er ist von den Toten auferstanden und siehe, er geht euch voraus nach Galiläa, dort werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich habe es euch gesagt. (Mt 28,1-7)


Es ist nicht die Frage, wen die Frauen suchen, sondern die Aussage: Fürchtet euch nicht!
Gott sieht die Frauen im Innersten und erkennt zunächst ihre große Angst vor dem, was sie erwartet. Ihr geliebter Meister ist am Kreuz gestorben und ins Grab gelegt worden. Ihre Zukunft, ihr Leben ist total verdunkelt. Wie soll es weitergehen? In dieses Dunkel hinein spricht Gott: Fürchtet euch nicht, euer Meister ist auferstanden. Wie ungeheuerlich. Wie unfassbar und kaum zu glauben.
Es ist die zentrale Botschaft an die Frauen: Seid mutig und gebt diese freudige Nachricht und eure Zuversicht weiter, denn Jesus lebt. Er gibt euch einen Auftrag für das Leben.

Ich selbst erkenne in der Angst der Frauen vom Ostermorgen auch meine Angst: Die Lebensbeschränkungen durch die Corona-Pandemie beeinträchtigen mein Lebensgefühl. Mir fehlen die Begegnungen und Berührungen. Ich sorge mich um Menschen, die ihre Arbeit, ihr Einkommen, ihre Zuversicht verloren haben in der Pandemie. Mir fehlt auch momentan die Aussicht auf ein gutes Leben in naher Zukunft, denn die Zahlen der Infektionen gehen immer mehr in die Höhe und wir kriegen die dritte Welle wohl nicht so gut in den Griff wie erhofft.
Ich erlebe, dass in meiner Kirche die Angst vorherrscht. Spüre voll Sorge, wie sie, meine ´Heimat‘, zerbricht. Ich bin empört über ihren Umgang mit den Verbrechen an Kindern und Jugendlichen, die Vertuschung und auch die mangelnde Verantwortung.
Und dann die unsägliche Veröffentlichung der Glaubenskongregation zu der Segnung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften. Gegen alle Erkenntnisse der Wissenschaft wird Homosexualität immer noch als Sünde bezeichnet. Diese Ignoranz ist in meinen Augen hier die Sünde.

Es ist vielerorts dunkel geworden – doch: Fürchtet euch nicht!
So sagt es der Engel zu den Frauen, zu mir und zu allen Menschen in dieser Zeit.
 
Der Bote Gottes legt das ‚Schicksal der Botschaft‘ in die Herzen der Frauen. Die Botschaft des Engels ist: Gott ist der Gott des Lebens und der Liebe. Gott schaut in die Herzen der Menschen und nicht auf das Äußere. Gott will ein gutes Leben für alle Menschen.
Ostern wird erst zur Wirklichkeit, in der Gemeinschaft der Apostel, als diese den Frauen trauen und sich selbst auf den Weg machen. Die Osterbotschaft lässt die vor Angst erstarrten Jünger lebendig werden. Ostern weckt in uns allen das Leben.

Auferstehung geht über unseren menschlichen Horizont hinaus. Ich darf sicher sein:
Gott setzt der Liebe zum Menschen keine Grenzen.
Mein Leben ist immer mehr als das, was ich sehe.
Das Leben ist mehr als das, was eine ‚Glaubenskongregation‘ meint zu definieren.

Wir dürfen jubeln an diesem Ostermorgen. Jesus, Menschenkind und Gottes Sohn, ist nicht hier im Grab. Er ist auferstanden und bei uns.

Halleluja und ein gesegnetes und Mut machendes Osterfest!

Ihr/euer
Michael Prinz
KAB-Diözesanpräses



Foto: pixabay.com

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