Münster. Bei Nikolaus im Fahrerhaus 2024 haben viele, viele ehrenamtlich engagierte Menschen am zweiten Advent LKW-Fahrer*innen auf Autobahn-Rastplätzen besucht und ihnen Geschenk-Tüten überreicht. Spricht man mit den Ehrenamtlichen nach dem Aktionstag wird deutlich: Auch sie fühlten sich beschenkt. Von der Überraschung und der Freude der Fahrer, von deren Geschichten und dem gemeinsamen Erlebnis als Gruppe für eine „gute Sache“ unterwegs zu sein. Die Aktion macht auch sehr nachdenklich, sagte ein KABler aus Münster und zeigte auf die langen Schlangen der Trucks, die direkt an der Autobahn parken und so viele Sonntage und freie Zeit im Jahr verbringen müssen.
Alle, die am Wochenende auf Autobahnen unterwegs sind, sehen die Lastwagen-Kolonnen auf den Parkplätzen. Für einige Sekunden denkt der eine oder die andere vielleicht: „Oh je, was für ein Leben.“ Dann ist man mit 130 km/h vorbeigerast.
Bei der Nikolaus im Fahrerhaus-Aktion konnten die KABler*innen und ihre vielen Unterstützer*innen mit den Fahrer*innen ins Gespräch kommen, einen Blick in die Kabine, die Schlafraum und Wohnzimmer zugleich ist, werfen. Sahen kleine Kocher auf dem Asphalt neben dem Truck und Wasserkanister, die auf der Ladefläche tröpfelten. Bekamen einen winzigen Einblick ins Leben als (meist osteuropäischer) LKW-Fahrer, der aber nachhaltig berührte, so versichern viele, die dabei waren. Es war schon weit weg von der „Auf Achse-Idylle“, die noch so manche*r im Kopf hatte.
Nikolaus im Fahrerhaus ist eine Aktion, die den Spot auf diese Arbeits- und Lebensbedingungen der Fahrer*innen auf Deutschlands Autobahnen wirft. Deutlich macht: Hier muss politisch und gesellschaftlich noch viel geschehen, damit auch diese Arbeit und die Arbeitenden die Würde, die guten Arbeitsbedingungen und den Lohn erhalten, die sie verdienen.
Positionspapier der KAB: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit ... (pdf)
Foto: KAB Oelde
10.12.2024
