Münster. Mitten in der Fußgängerzone fegt eine Person in geblümter Kittelschürze den Steinboden ... Grund genug für so manche Passantin kurz anzuhalten und zu fragen: Was ist das denn? Es war eine Aktion der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) für menschenwürdige Arbeit. Am Welttag der menschenwürdigen Arbeit 2021 warben die KAB-Leute mit szenischem Spiel, Hinguckern wie die großen Sonntag-Decken und mit Infomaterial zu Lohngerechtigkeit, Altersarmut, Mindestlohn und prekärer Arbeit für mehr Menschenwürde in der Arbeitswelt. Die KAB steht für einen Mindestlohn in Höhe von 60 % des Durchschnitteinkommens. Das seien, so rechnet Marlies Jägering, Vorsitzende des KAB-Stadtverbandes vor, „derzeit 14,09 Euro pro Stunde.“
Mit den bunten Aktions-Picknickdecken machte die KAB auf die Schönheiten des arbeitsfreien Sonntages aufmerksam. Unter dem Titel „Ohne Sonntag fehlt uns was“ hatten hunderte Menschen allen Alters gemalt und geschrieben, was sie am Sonntag schätzen: unverplante Zeit statt Zeitdruck zu haben, Familie und Freunde zu treffen, eine Atempause in der Woche zu erleben, Zeit für Besinnung, Zeit für den Fußballplatz und die Kunstausstellung, einfach ganz Mensch sein. Eine Botschaft, die gerade zum Aktionsort passt: eine Fußgängerzone.
Text/Foto: KAB