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KAB Diözesanverband Münster

Lobby gegen unwürdige Arbeit.

Haltern am See/Münster. Der Anlass war die Empörung über die schlechten Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie – deshalb startete im Herbst 2020 ein Bündnis aus KAB, dem Halterner Forum für Demokratie, Respekt und Vielfalt und dem KönzgenHaus Haltern am See die Veranstaltungsreihe „(Un-)Würdige Arbeit“ und schrieb einen offenen Brief an die Bundespolitiker*innen und an NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann. Das Bündnis forderte mitten in die Diskussion um ein Arbeitsschutzkontrollgesetz die Politiker auf, ein solches Gesetz ohne Ausnahmen und Verwässerungen durchzusetzen. Der Druck der gesamten Öffentlichkeit nahm zu – und es war beispielhaft zu erleben, was öffentlicher Druck bewirken kann:

Im Dezember fand die Bundesregierung einen tragfähigen Kompromiss, der ausbeuterische Leiharbeit, wie sie in Schlachthöfen so häufig vorkam, in Zukunft verbieten würde. Mittlerweile ist das Gesetz im Bundestag und Bundesrat beschlossen und zu Beginn dieses Jahres in Kraft getreten.

Sowohl der Bundestagsabgeordnete Michael Groß (SPD) wie auch NRW-Gesundheitsminister Karl Josef Laumann (CDU), der sich schon früh für ein wirksames Arbeitsschutzgesetz stark gemacht hatte, bedankten sich in Briefen an das Bündnis für dessen Einsatz für bessere Arbeitsbedingungen.

In einem weiteren Schreiben an Karl Josef Laumann würdigten Herbert Bludau-Hoffmann (Halterner Forum für Demokratie, Respekt und Vielfalt) und Klaus-Dieter Amtmann (KAB Bezirk Recklinghausen) sein Engagement und wiesen auf die Missstände in anderen Branchen hin. Mit öffentlichen Veranstaltungen will das Bündnis auch in Zukunft einen kritischen Blick auf die Arbeitsbedingungen in weiteren Branchen werfen, Erwartungen an die Politik formulieren und damit viel für faire und gute Arbeitsbedingungen bewegen.

Im Wortlaut schrieb das Bündnis an Laumann:

„Wir begrüßen Ihr Engagement beim Zustandekommen des Gesetzes außerordentlich. Verbinden wollen wir unseren Dank mit dem Hinweis, dass es – wie Sie wissen - noch eine ganze Reihe von Branchen mit Niedriglöhnen, schlechten Arbeitsbedingungen, fehlender Tarifbindung und einem viel zu umfassenden Einsatz von Werkverträgen und Leiharbeit gibt.
Wir meinen, dass es nicht nur eine Aufgabe der Tarifpartner ist, sondern begleitende politische Initiativen erfordert, die Arbeitsbedingungen auch in anderen Branchen zu verbessern. Um nur ein Beispiel zu nennen: Die Belastungen, die durch die Pandemie im Pflegebereich entstanden sind, müssen endlich dazu führen, dass die Personalnotstände, die beschwerlichen Arbeitsbedingung und die zu niedrige Bezahlung durch verschiedene Maßnahmen beseitigt werden. Pflegetätigkeiten sind besser zu bezahlen, und der bereits abgeschlossene Tarifvertrag in der Altenpflege sollte für allgemeinverbindlich erklärt werden.
Initiativen von Ihnen mit dieser Zielrichtung würden uns freuen und unsere Unterstützung finden.“


Die nächste Veranstaltung der Reihe „Würdige Arbeit“:
 
Do, 21.01.2021, 19:00 Uhr
Würdige Arbeit am Beispiel der Pflegeberufe.
Online-Podiumsgespräch und Diskussion.


Geplant sind diese Veranstaltungen:

  • „Würdige Arbeit jenseits des Normalarbeitsverhältnisses“ (voraussichtlich April 2021)
  • „Würdige Arbeit – solidarische Gesellschaft“ (Mai/Juni 2021)


Infos und Anmeldung:
https://könzgenhaus.de/bildungsangebote/bildungsprogramm/politische-bildung/


Text: KAB
Foto: unter einer CC0-Lizenz

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