Uedem. René Schneider, Landtagsabgeordneter der SPD, stellte klar: „Nach der Arbeitsarmut kommt die Altersarmut, denken sie nur an die Paketboten oder auch an die Mitarbeitenden in der Pflege.“ Um Fragen rund um Lohngerechtigkeit, Tarifbindung und einem Tariftreuegesetz, das bei öffentlichen Ausschreibungen gilt, ging es bei der Bezirksversammlung der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Niederrhein am vergangenen Samstag (20.09.2024).
René Schneider und Wolfgang Kollek vom KAB Diözesanverband Münster diskutierten mit den Teilnehmenden darüber, welche Vorteile tarifgebundene Löhne für Beschäftigte in den Unternehmen und somit für die ganze Gesellschaft haben. Dietmar Stalder aus Goch moderierte die Diskussion.
Schnell war die Versammlung in der Diskussion um aktuellen Mindestlohn, Tariflöhnen, bei der Frage nach den Kosten für Wohnen und Leben. Die steigenden Mieten und Lebenshaltungskosten auf der einen Seite und die Tarifflucht der Unternehmen in Deutschland auf der anderen Seite machen allen Beteiligten Sorgen. Wolfgang Kollek wies darauf hin, dass Mitarbeitende mit Tariflöhnen im Schnitt 11 % mehr in der „Lohntüte“ haben, wie die Mitarbeitenden in Unternehmen, die ohne Tarifbindung sind. Michael Schulz, Mitglied des Bezirksleitungsteam Niederrhein fand die Diskussion zum Thema „Tariftreuegesetz“ wichtig. „Leider sind zurzeit nicht mal mehr 50 % der Beschäftigten in unserem Land tariflich entlohnt“, klagt er. Das sei bedenklich. Schulz erinnerte: „Hier hat unser Ministerpräsident Hendrik Wüst ein Versprechen abgegeben. Wir erwarten, dass ein Tariftreuegesetz, dass diesen Namen verdient, politisch in NRW umgesetzt wird.“ Zum Abschluss dankte René Schneider der KAB für ihr Engagement und rief die Anwesenden dazu auf, ihre Erwartungshaltung als KAB an die Politik weiterzugeben.
Die stellv. Bürgermeisterin von Uedem, Maria Ingenerf machte in ihrem Grußwort deutlich: „Mir ist Lohngerechtigkeit für alle wichtig und dass jeder von seinem Lohn leben kann.“ Sie verwies auch auf die Lohnlücke zwischen den Gehältern von Frauen und Männer und wie wichtig hier Veränderungen hin zu „gleichem Lohn für gleiche Arbeit“ sind.
Neues Leitungsteam im Bezirk Niederrhein
Im Anschluss an die inhaltliche Diskussion wählten die KAB-Mitglieder ein neues Bezirksleitungsteam. Gewählt wurden für die nächsten beide Jahre. Michael Schulz (Voerde), Doris Mayer (Xanten), Hubert Poen (Goch), Eva Müller (Neukirchen-Vluyn), Marlies Fritz, Edgar Delveaux und Norbert Fabian (Duisburg).
Die Bezirksversammlung verabschiedete Hildegard Telaak sowie Henriette und Kurt Kniely aus der bezirklichen Arbeit. Michael Schulz bedankte sich bei Hildegard Telaak persönlich, ein Gruß und ein großes Dankeschön gingen an die Eheleute Kniely, die nicht an der Versammlung teilnehmen konnten.
Foto/Text: KAB Niederrhein
02.10.2024