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KAB Diözesanverband Münster

Fußball-WM in Qatar? - Zeichen setzen. Dagegen.

Münster/Günne. „Es geht um Rückgrat, um Bequemlichkeit, um eine ganz persönliche Entscheidung – und um ein attraktives Alternativprogramm!“, Patrick Jelen von der Initiative „#BoycottQatar2022“ mag klare Worte – besonders dann, wenn es um ein umstrittenes Mega-Ereignis geht, das seit Jahren die Fußball-Fans bewegt: Die Fußball-Weltmeisterschaft der Männer im Wüstenstaat Katar. Und eben den Fan-Boykott dieses Ereignisses.

Das KAB-Bildungswerk hatte Jelen als Referenten für das Männerseminar „WM in der Wüste – um jeden Preis!?“ eingeladen. Die WM überschreite so viele Grenzen, kritisiert Jelen. Es ginge um Vorwürfe der Korruption, um Menschrechte, um unwürdige Arbeitsbedingungen, um Kommerz statt gewachsener Fußballkultur und um fehlende Nachhaltigkeit. Da müsse man ganz einfach praktische Zeichen setzen, sagt er. Auch Bei „Boycott Qatar“ gehe man nicht davon aus, dass das Großereignis noch abgesagt werde, weiß auch Jelen, aber gerade im Countdown vor der WM ginge es darum, möglichst viele Menschen zu informieren und zu sensibilisieren.

Jelen ist viel unterwegs in Sachen Boycott Qatar. Er kennt die Argumente der Befürworter der WM gut wie etwa jenes, das behauptet, die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit würde die Situation vor Ort verändern. Der Blick auf jüngst vergangene Sportereignisse zeigt, dass dieses Argument munter weiter kursiert, obwohl die Realität anders aussieht: Weder die Fußball-WM 2018 in Russland noch die olympischen Spiele in China 2008 haben nachhaltig positive Veränderungen für die Menschen und den Umweltschutz des Landes gebracht.

Alle Teilnehmer des KAB-Seminars sind echte Fußball-Fans. Alle wünschen sich spannende Spiele und Fußball-Enthusiasmus – aber eben nicht um jeden Preis, erklärt Michael Grammig, Bildungsreferent beim KAB-Bildungswerk und selbst glühender Fußball-Anhänger. Das Treffen mit Jelen und der Initiative Boycott Qatar habe diese Haltung bestärkt. Gemeinsam sammelten die Teilnehmer Ideen, wie ein kreativer Boykott aussehen könnte – zeitgleich zu WM-Spielen attraktive Veranstaltungen planen, Tisch-Fußball-Turniere veranstalten, Stammtische in Kneipen, die die WM bewusst nicht übertragen oder auch Supermärkte und Waren meiden, die damit werben, als offizielle Sponsoren der WM zu sein.

Auch Patrick Jelen hat sich sein persönliches Alternativprogramm schon zusammengestellt: Er besucht im November und Dezember mindestens acht Fußball-Spiele der Regional- und Oberliga und hängt dort natürlich auch immer das Banner „#BoycottQatar2022“ auf.

Mehr: www.boycott-qatar.de

Text: KAB
Foto: Patrick Jelen
27.09.2022
 

Nicht zu diesem Preis: KAB-Männerseminar diskutierte über Boykott-Maßnahmen zur Fußball-WM in Qatar 2022.

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