Bistum Münster. Hunderte von Rosen und ebenso viele Danke-Karten wanderten am Internationalen Frauentag aus den Händen von KAB-Frauen und KAB-Männern in die Hände von Mitarbeiter*innen im Lebensmittel-Einzelhandel. Mit der „Rosenaktion“ machte der Sozialverband in elf Orten im Bistum Münster aufmerksam auf die wichtige Arbeit der Einzelhändler*innen und Verkäufer*innen, die vor nicht allzu langer Zeit noch als „systemrelevant“ eingestuft wurde.
„Am Weltfrauentag möchten wir Ihnen danken für Ihre Arbeit, die Sie jeden Tag tun!“ Mit diesem Satz übereichten die KABlerinnen aus Herz Jesu Münster ihre Rosen an sechzig Mitarbeiter*innen in Supermärkten und Geschäften im Hansaviertel in Münster. „Allein diese Worte sorgten für Überraschung und zauberten immer ein Lächeln ins Gesicht“, sagt Marlies Jägering aus der KAB Herz Jesu.
Aus Gesprächen mit Arbeitnehmer*innen im Einzelhandel weiß Jägering um die schwierigen Arbeitsbedingungen in den Geschäften. Deshalb fordern sie und die KAB Münster Arbeitgeber und Politik zum Handeln auf: Mehr Wertschätzung für die Arbeit von Beschäftigten im Einzelhandel, weniger Befristungen und Teilzeitverträge, Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge im Handel.
Applaudierende Kunden und Kundinnen erlebte das KAB-Frauenteam in Recklinghausen. „Der Applaus galt den Kassiererinnen“, erzählt Barbara Schild. Acht Geschäfte hatte das vierköpfige KAB-Frauenteam am Samstag besucht und Rosen verteilt. Obwohl an mancher Kasse die Schlange etwas länger wurde, habe sich niemand beschwert, freut sich Schild auch über die Kunden*innen. „Wir haben die Aktion gut geplant“, berichtet sie weiter, „und vorher die Geschäftsleitungen informiert und um Erlaubnis gefragt.“ Bei jeder Anfrage habe sie eine positive Antwort bekommen. Erstaunt hatte sie, dass unter den acht Geschäftsleitungen nur eine weibliche Führungskraft war.
Auch in Borken, Hamm, Dülmen-Merfeld, Heiden, im Erphoviertel in Münster, Oelde, Recke, Mettingen und Moers waren die KAB-Frauen am Internationalen Frauentag unterwegs. 100 Rosen verschenkte die KAB Oelde an die Beschäftigten in Supermärkten und Discountern vor Ort. Monika Kaldewey freut sich über die Freude der anderen – nachdenklich stimme sie der Satz einer Kassiererin: „Endlich sagt mal einer Danke.“.
In Borken erlebten die KAB-Frauen ebenfalls fast ungläubiges Erstaunen und viel Freude. Aber nicht nur die Rosen machten Freude, sagt Gertrud Vorholt vom KAB-Team, auch unsere Forderungen nach besseren Arbeitsbedingungen, trafen den Nerv der Beschäftigten.
In Hamm hatten sich KAB-Frauen und -Männer aus dem Bistum Münster und dem Bistum Paderborn zusammengefunden, um am Weltfrauentag den Mitarbeiter*innen in Discountern mit gut 200 Rosen ihre „Wertschätzung zu zeigen und auch auf notwendige, zu verbessernde Arbeitsbedingungen hinzuweisen“, so Kordula Kollek von der KAB.
In Merfeld gibt es weder einen Supermarkt noch einen Discounter, aber im Dorf gibt es den Dorfladen. Drei Mitarbeiterinnen trafen die KAB-Frauen aus Merfeld am Samstag dort an – wie überall mit Rosen und einem Dankeschön und sie freuten sich über die gelungene Überraschung.
Text: pd KAB Foto: Kornelia Widei
10.03.2025