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KAB Diözesanverband Münster

Das gemeinsame Haus und nicht die Festung Europa.

Lengerich. Den alltäglichen Rassismus und die aktuelle Diskussion über Migrantinnen und Migranten kritisieren Sozialpfarrer Peter Kossen und der Verein „Aktion Würde und Gerechtigkeit“ in ihrer jüngsten Veröffentlichung scharf. „In unserem Land wird zurzeit in höchst fragwürdiger Weise über Migrantinnen und Migranten diskutiert“, sagt der Vereinsvorsitzende Kossen und eine „gefährlichen Schieflage“ der Diskussion, die nicht mit den Erfahrungen in der Beratungsarbeit des Vereines übereinstimme. In der öffentlichen und auch von Parteien der sogenannten bürgerlichen Mitte würden Stereotypen der Fremdenfeindlichkeit bedient, Migranten und Migrantinnen pauschal diffamiert. „Verwerflich“ findet der Pfarrer aus Lengerich, wenn Politiker sich im Bundestagswahlkampf auf Kosten der Migranten profilieren wollen.

Die Erfahrung des Vereins „Aktion Würde und Gerechtigkeit“, der Migranten*innen berät, sei eine andere: Sehr viele Migranten in der Fleischindustrie oder bei den Paketdiensten verschlissen und gedemütigt, sehr viele Migrantinnen Opfer von Zwangsprostitution würden, berichtet der Verein. „Wo bleiben da der Aufschrei und die Forderung nach Konsequenzen?“, fragt der Vereinsvorsitzende.

„Das Recht auf Asyl ist aus guten Gründen im Grundgesetz verankert“, betont Kossen. Damit gehöre es zur Identität Deutschlands. „Es ist nicht verhandelbar.“ Eine kollektive Diskriminierung von Migranten setze den inneren Frieden aufs Spiel in einem Land, in dem mehr als ein Viertel der Bevölkerung einen Migrationshintergrund habe. Sie ignoriere, dass Fluchtgründe wie der Klimawandel und die Umweltzerstörung ihren Ursprung auch in dem Lebensstil der Industrieländer wie Deutschland haben.

Abschottung und Abschiebungen seien keine Antwort auf die Not, die Menschen zwingt, aus ihrer Heimat zu fliehen. „Entscheidend wird unsere Antwort auf die Frage sein: Wollt ihr nur helfen oder wollt ihr auch teilen?“, sagt der Sozialpfarrer. Nur die Bereitschaft zum Teilen habe das Potential, die Güter der Erde gerecht zu verteilen und Fluchtursachen dauerhaft zu bekämpfen. Das „Gemeinsame Haus“, zitiert Peter Kossen Papst Franziskus, sei die Zukunft, nicht die Festung Europa.

Die Pressemitteilung von „Aktion Würde und Gerechtigkeit im Wortlaut“ (pdf)

Foto: privat
27.01.2025

 

Pfarrer Peter Kossen, Vorsitzender der Aktion Würde und Gerechtigkeit, kritisiert Diffamierung von Migranten und Migrantinnen im Bundestagswahlkampf. Foto: privat

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