Oelde. Eine Busreise der besonderen Art unternahm die KAB St. Johannes, Oelde. Gegenwartspolitik und Historie, die europäische Metropole Straßburg und kleine, beschauliche Städtchen entlang der elsässischen Weinstraße standen auf dem Programm, das die 35 Personen der Oelder Reisegruppe erkundete.
Auf der Hinfahrt konnten die KABler*innen das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe besichtigen. Eine wissenschaftliche Mitarbeiterin führte in die Arbeit und die Aufgaben des Gerichts ein und beantwortete alle Fragen. Das Bundesverfassungsgericht gilt als Hüter der deutschen Verfassung und als Bürgergericht. Bei einem Rundgang durch das Gebäude lernten die Besucher*innen den Plenarsaal, die Presseräume und die Bibliothek kennen. Auch der, aus Fernsehübertragungen bekannte Sitzungssaal samt schwerem, hölzernem Bundesadler über der Richterbank, konnte aus nächster Nähe betrachtet werden.
Die nächsten Tage waren gefüllt mit Erkundungen. Bei einem geführten Stadtspaziergang durch Colmar erwanderten die 35 Oelder*innen die idyllische Altstadt mit ihren bunten Fachwerkhäusern, engen Gässchen und Kanälen. An der Elsässischen Weinstraße besuchte die Gruppe aus dem Münsterland ein typisches elsässisches Weindorf. Winzer Andre Regin öffnete neben einigen ausgesuchten Flaschen bei einer Weinprobe, auch Tür und Tor für die Besucher, um Einblick in die Produktion seiner Bioweine zu gewähren.
Straßburg lockte mit der sehenswerten Altstadt, dem Straßburger Münster, sowie dem Viertel Petit France. Ein Höhepunkt der Reise war der Besuch des Europäischen Parlaments. Umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen gingen dem Betreten des Gebäudes voraus. Der Referent des Besucherdienstes erwartete die Gruppe. Die im Juni 2024 neu gewählte EU-Abgeordnete, Verena Mertens aus Ostwestfalen-Lippe, nahm sich Zeit für ein Gespräch. Anschließend bestand noch Gelegenheit für eine Stippvisite im Plenarsaal des Europaparlaments, um einer Anhörung und Aussprache der Mitglieder zum aktuellen Thema „Mpox“ zuzuhören.
Auf der Heimreise wartete mit der Besichtigung des Regierungsbunkers in den Weinbergen des Ahrtals noch ein Stück Nachkriegsgeschichte auf die KAB-Gruppe. In Zeiten des Kalten Krieges wurde der Bunker als unterirdischer Ausweichsitz für die Verfassungsorgane der Bundesrepublik Deutschland in einem ehemaligen Eisenbahntunnel
eingerichtet. Er unterlag strengster Geheimhaltung und öffnete erst 2008 als Museum seine atombombensicheren Tore. Ein surrealer Arbeits- und Lebensort, gedacht für mehrere tausend Regierungsangestellte im Falle eines Atomkriegs.
Tief beeindruckt fuhr die Reisegruppe zurück nach Oelde. „Mehr davon“ lautete kurz und bündig der zusammenfassende Kommentar eines KAB-Mitglieds.
Organisiert hatten die kontrast- und erlebnisreiche, viertägige Reise Inge Hoberg und Bernd Kerkhoff aus Oelde.
Text/Foto: KAB Oelde
23.09.2024